Sie kommt immer dienstags und dann sitzt sie vor ihm, sie berührt ihn nicht, er berührt sie nicht, schaut sie nicht an, und sie tut so, als würde sie es nicht bemerken, das ist ihr schon früh leicht gefallen, das stelle ich mir zumindest so vor, alles Andere lässt etwas in mir reißen, unreparierbar, tief in den Falten, die eine Seele im Laufe eines Lebens schlagen muss, und statt nach seinem Blick zu fischen sitzt sie da und schaut auf den Tisch oder aus dem Fenster oder auf ihre Hände oder das Strickwerk in ihnen, denn er sagt nichts, nichts mit dem Mund, nichts mit den Händen, nur mit seinen Blicken, die an ihr vorbeigehen und sie doch treffen, wie Streifschüsse, Schüsse aus dem Dunkel, das in ihm herrscht, das zwischen ihnen thront, alt und rechtmäßig und unumrundbar, und so sitzen sie dann da, jeden Dienstag, zwei Stunden lang, nie kürzer aber auch nicht länger, so fest ist die Kette, die sie ein Leben lang umeinander gelegt haben, an der sie zerren, bis dass der …